Story Zebi 2021

Taffe Frauen: Schreinerinnen sind top

Vermehrt entscheiden sich junge Frauen für den Beruf Schreiner/in - der Kanton Luzern verbucht sogar einen neuen Rekordanteil. Und das mit grossem Erfolg: Denn auch an internationalen Berufswettbewerben spielen immer mehr weibliche Mitstreiterinnen ganz vorne an der Spitze mit!

Das Arbeiten mit Produkten aus Holz, Holzwerkstoffen und verschiedenen Kombinationen daraus, aber auch die Möglichkeit, mit den eigenen Händen etwas entstehen zu lassen, spricht zunehmend weibliche Schulabgängerinnen an.

Nach Jahren, in denen durchschnittlich jede zehnte Lehrstelle von einem Mädchen belegt wurde, steigt die Tendenz nun deutlich an. 25 Prozent der Lehrverträge wurden 2019 im Luzerner Schreinereigewerbe mit künftigen Schreinerinnen abgeschlossen. 

Ob dies auch damit zu tun hat, dass junge Schreinerinnen in der neusten Zeit an Berufswettbewerben sogar international ganz vorne in den Ranglisten anzutreffen sind?


Beeindruckende Bilanz 

2019 - erstmals wieder seit 1968 - vertrat mit Samanta Kämpf eine Frau erfolgreich die gesamte schweizerische Schreinerbranche an den Berufsweltmeisterschaften in Kazan, Russland. Sie hat sich in drei Meisterschaftsrunden mit gesamthaft rund 1000 Teilnehmenden an den finalen Swiss Skills in Bern an die Spitze kämpfen können und ist amtierende Vize-Weltmeisterin. Die Schreiner aus der Schweiz lieferten mit ihrem hohen Bildungsniveau in den vergangenen Weltmeisterschaften eine beeindruckende Bilanz. Aus acht Durchführungen brachten sie zwölf Mal Edelmetall nach Hause. 


Begeistert von Frauenpower 

Selina Stadelmann arbeitet zusammen mit vier weiteren Frauen in Schötz, im Betrieb von Fredy Bieri. Er ist begeistert von der Zusammenarbeit mit den jungen Frauen, schätzt deren Engagement und Einsatz sehr: «Das sind Frauen, die etwas bewegen wollen und sich nicht davor scheuen, tatkräftig anzupacken.» 

Man spürt in diesem Betrieb mit seinen rund zwei Dutzend Mitarbeitenden den Teamgeist und Zusammenhalt deutlich. Ein vielseitiges Produktangebot und die zeitgemässe Einrichtung erlauben den Mitarbeitenden viel Abwechslung und Entwicklungsmöglichkeiten. So arbeiten Selina Stadelmann und Esther Erni derzeit an computergesteuerten Bearbeitungszentren, während Jenny Bossert und Carmen Gut in der Endfertigung tätig sind. «Ich kann mich auf die Topqualität und mit Sorgfalt ausgeführten Arbeiten der Schreinerinnen verlassen», bestätigt Unternehmer Fredy Bieri. 


Schnupperlehre ist wichtig 

Der Wunsch, mit Holz zu arbeiten, ist bei den Schreinerinnen, wie auch bei den meisten Berufskollegen, schon im Kindesalter beim Kontakt mit dem vielseitigen und lebendigen Material entstanden und mit der Zeit stets gewachsen. Der angenehme Geruch und die haptische Wahrnehmung des Werkstoffs fördern diese Entwicklung. «Ich würde auf jeden Fall eine Schnupperlehre in einer oder sogar mehreren Schreinereien empfehlen», rät Carmen Gut allen an Holz interessierten jungen Menschen, denn: «Die Schnuppertage geben einen guten Einblick in den Beruf Schreiner/in oder Schreinerpraktiker/in, ausserdem lernt man das Team kennen.» 

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